HSV Reloaded


Der HSV hatte eine schwache Vorbereitung. Nachdem aber starker Vorbereitungen immer der Absturz folgt, machte das eher hoffnungsfroh.

Die ersten beiden Spiele waren dann ernüchternd. Punkt- und Torlos, dazu ein desaströses Auftreten. Erinnerungen an die letzte Saison wurden wach, in der der Abstieg nur in allerletzter Sekunde verhindert werden konnte.

Dann wurde der HSV runderneuter. Jiracek, Badelij und van der Vaart gab es zum Sommerschlussverkauf. Und siehe da, ein vollkommen neuer HSV war aus der Taufe gehoben. Gegen Frankfurt reichte es noch nicht. Die ersten beiden Auswärtstore reichten nur für eine knappe 2:3 Niederlage. Dann hatte man den amtierenden Doppelmeister vor der Brust, das sah böse aus. Doch die Wende gelang. Trotz 6:26 Torschüssen gelang dem HSV ein 3:2 Sieg!

Auch im nächsten Spiel fand man in die Spur. Eine starke Vorstellung gegen Gladbach wurde leider nicht gekrönt, da in der allerletzten Minute der 2:2 Ausgleich hingenommen werden musste.


4 Punkte, 7 Tore, und ein Torwart in Weltklasseform, es konnte nur aufwärts gehen. Hatte letztes Jahr Drobny mit Hauptanteil am Absturz, hatte Drobny Reloaded den HSV in der zweiten Saisonhälfte in der Bundesliga gehalten. Aber all das hält nicht mit einem Adler mit, der der HSV Defensive die Zuversicht und das Selbstbewusstsein zurückgab. Gegen Hannover zum 125jährigen Jubiläum gelang ein 1:0 Sieg und der schon voreilig als Fehleinkauf titulierte Stürmer Rudnev erzielte seinen zweiten Treffer.

Mit 7 Punkten und 8:10 Toren rangiert der HSV aktuell auf dem 10.Platz, nach dem Horrorstart nicht wirklich zu erwarten. Und man erkennt auch eine Entwicklung. Ausgehend von der Mauer Adler sorgt van der Vaart mit Torvorlagen und einem eigenen Treffer für die nötige Gefahr in der Offensive. Beide übernehmen auch Verantwortung und reißen damit den Rest der Mannschaft mit nach vorne. Dazu kommt Neuzugang Badelj, der wohl eine tragende Rolle im Konzept übernimmt und die Schwachstelle im defensiven Mittelfeld aufhebt.

Passenderweise glänzten zuletzt mit Mancienne, Arslan und Diekmeier, Spieler, bei denen man schon langsam die Hoffnung verlor. Natürlich lässt der HSV noch zu viele Chancen zu und vorne muss man noch ein wenig mehr Killerinstinkt beweisen. Doch ist das jetzt Jammern auf hohem Niveau. Dieser HSV ist auf dem richtigen Weg.

Allerdings wartet am Wochenende der Tabellenletzte Fürth. Und den darf man nicht als zu leicht befinden. Mal sehen, ob der HSV da aus der Vergangenheit gelernt hat und gegen die Franken von Beginn an Vollgas gibt.

Allerdings muss man abwarten wie die Mannschaft einen Rückschlag verkraftet. Die ersten Anzeichen waren gut. Nach dem späten Ausgleich gegen Gladbach gelang es, den Hannoveraner Ansturm unbeschadet zu überstehen. Wie die Mannschaft dagegen Verletzungsprobleme wegstecken wird, muss abgewartet werden. Die Alternativen auf der Bank sind doch eher übersichtlich, es sei, auch diese Spieler machen einen ähnlichen Leistungssprung wie diejenigen, die aktuell auf dem Platz stehen.

Lag das Saisonziel vor kurzem noch in der Relation, sind jetzt der sichere Klassenerhalt und ein Platz im Mittelfeld das neue Target. Hoffen wir, dass die Mannschaft sich bis zur Winterpause weiter konsolidiert und wir uns auf eine (positiv) spannende Rückrunde aus HSV Sicht freuen dürfen.

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