Markolf Hoffmann – Das Flüstern zwischen den Zweigen

Markolf Hoffmann, Jahrgang 1975 ist Autor des vierteiligen Fantasyzyklus „Das Zeitalter der Wandlung“. Der vorliegende Band „Das Flüstern zwischen den Zweigen“ ist seine erste Sammlung von Fantasykurzgeschichten.


Die Geschichten:

Meine Jagd

Meine Jagd erzählt die vordergründig einfache Geschichte eines Auftrags des ortsansässigen Herrschers, doch sind die Folgen vollkommen anders, als es sich der Auftraggeber vorgestellt hat.

Der Mann aus dem Wald

Die Sehnsucht nach Natur, der Einklang mit der Welt ist Mittelpunkt dieser Geschichte. Hauptperson ist Sia, die erst schwärmerisch wirkt, dann kämpfend und letztendlich ihrer Sehnsucht erliegt. Eine Sehnsucht, die am Ende erfüllt wird. Eine Geschichte über Einsamkeit und unerfüllte Wünsche.

Der Fluch im Farn

Auch hier wird ein grimmiges Garn gesponnen. Ausgehend von einem häufig gewählten Motiv ist die Wendung am Schluss zwangsläufig.

Am Strand

Ein einfaches Leben kann schön sein, aber einem auch Existenznöte auferlegen. Hunger ist stärker als die Moral und so sind ethische Grundsätze auch eine Frage der Größe der Not. Doch das Gewissen, das erinnert sich immer. Auch noch viele Jahre später.

Das Flüstern zwischen den Zweigen

Eine Geschichte über Elfen, über Hoffnung und Gefahr, und selten geht es gut zu Ende.

Die Kerker von Abime

Schatzsucher sind auf dem Weg, doch manchmal ist der Blick hinter einer Fassade ernüchternd.

Feenholz

Wieder eine Geschichte, in der Mensch und Natur einerseits im Widerstreit sind, andererseits nach Einklang streben. Ein bittersüßes Ende, ob gut oder nicht, das muss jeder für sich selbst interpretieren. Eine sehr mystische und anrührende Geschichte.

Grenzland

Eine typische Schwert & Magie Geschichte, die aber schnell von gewöhnlichen Pfaden abweicht.

Fazit: Markolf Hoffmann legt eine gelungene Sammlung an Fantasygeschichten hin. Wie einst die Gebrüder Grimm bietet er sagenähnliche Geschichte, diesmal für Erwachsene. Im Gegensatz zur allseits verbreiteten Gegenwartsfantasy wirken die Geschichten sehr real, trotz all ihrer phantastischen Motive. Die Protagonisten erleben eine reale, oft grausame Welt und immer werden die Konsequenzen des eigenen Handelns beleuchtet. Das findet man in solcher Deutlichkeit selten.
Meine Favoriten sind Feenholz und Der Mann aus dem Wald, Der Kerker von Ambine dagegen fiel ein wenig ab, ähnlich wie die titelgebende Geschichte.
Insgesamt bietet der Band jedoch eine erfrischende Lektüre. Ein paar mehr Geschichten hätte ich mir allerdings doch gewünscht. Allzu schnell hat man die Sammlung beendet und wartet auf den nächsten Band.

Die Kurzgeschichtensammlung ist hier erhältlich.

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